wörtlich: inemuri
Es gibt Worte, die kennt nur der Japaner. Heute: inemuri – der Anwesenheitsschlaf.
Japaner können offensichtlich überall schlafen. Vor allem in Öffentlichen Verkehrsmitteln. Und es gibt ein Wort dafür, nämlich inemuri. Das besteht aus den Schriftzeichen für anwesend sein sowie schlafen, und drückt aus, dass man zwar kurz weggenickt ist, aber nicht wirklich tief schläft. Den Kopf dabei auf die Schulter des Nachbarn sinken zu lassen, auch wenn man ihn gar nicht kennt, ist durchaus üblich und empört niemanden. Und anschließend tut man einfach so, als wäre nichts gewesen. Gesellschaftlich akzeptiert ist inemuri in der leistungsorientierten japanischen Gesellschaft erstaunlicherweise auch in Büro und Universität. Zeigt das Nickerchen doch, dass man bis zur Erschöpfung gearbeitet bzw. gelernt hat. Aber auch in der Freizeit setzt man hier gerne mal auf öffentliches Power-Napping, wie hier im Disneyland.