Das kleine Krabbeln
Japaner leben beengt, und in vielen Wohnungen ist die Haltung von Tieren verboten. Doch dieses Verbot kennt einige Ausnahmen. Fische zum Beispiel gehen durch. Und …. Insekten. Und so gehört zu den beliebtesten Hautieren vor allem japanischer Jungs der Hirschkäfer.
Die Abenteuerlustigen suchen sich einen im Wald, die Großstädter gehen in die Zoohandlung oder bestellen sich direkt einen Käfer online. Beziehungsweise eine fette Larve, die man dann zum Käfer päppeln darf. Das Zubehör – von der Plastikbox über Einstreu bis hin zum Futtergelee – bekommt man in jedem 100 Yen-Laden. Der klassische Hirschkäfer mit seinem „Geweih“ ist beliebt, weil es an einen Samuraihelm erinnert. Aber auch der Elefantenkäfer, der aussieht, als trage er einen Rüssel, ist ein Renner.
Die fetten Käfer werden aber nicht nur angeguckt, sondern dürfen auch gegeneinander kämpfen. Wie kleine Sumoringer werden sie nach der Schule in Turnieren aufeinander losgelassen. Wer es gemütlicher mag: es gibt in diesem Land zahlreiche Insektenmuseen, die sich selbstredend auch ausgiebig Hirschkäfern aus aller Welt widmen. Da kann man die schönsten Exemplare dann fein aufgespießt hinter Glas bewundern.