Über drei Ecken
Zu den regionalen Spezialitäten Kyotos gehört eine Süßigkeit namens yatsuhashi. Diese Teigtaschen aus Reismehl sind mit süßen roten beziehungsweise weißen Bohnen oder aber einer Grünteepaste gefüllt. Man bekommt sie hier in jedem zweiten Laden – oder macht sie einfach selber. Ich hatte das Vergnügen auf unserem Klassenausflug.
Der Teig für yatsuhashi besteht aus zwei Sorten Reismehl (eine davon aus Klebreis), Zucker und Wasser. Vermischt ist das Ganze wie eine Suppe, nicht wie ein Teig, und wird erst einmal in einem Bambuskästchen gedämpft. Nach dem Dämpfen ist der Teig aber noch immer nicht fest, sondern hat jetzt in etwa die Konsistenz eines Keksteigs. Je nach Geschmack wird nun wahlweise Grünteepulver oder Zimt hinein geknetet. Beim Einarbeiten des Zimts war ich schwer versucht, In der Weihnachtsbäckerei anzustimmen, habe aber noch gerade an mich halten können.
Der Teig wird nun mit Sojabohnenmehl bestäubt, dann ausgerollt und in Quadrate geschnitten. Auf diese kommt die Füllung, bevor sie zu Dreiecken zusammengeklappt werden. Ein typische Füllung in Japan, die man in Gebäck aller Art findet, sind süße rote Bohnen (azuki). Die arbeitet man bei yatsuhashi in den Zimtteig ein. Optional eine Paste aus weißen Bohnen, die nicht ganz so intensiv schmeckt. Die dritte Variante ist eine Bohnenpaste mit Grüntee (matcha) vermischt. Dieser Grüntee ist pur recht bitter, was hier aber durch die Süße der Bohnen etwas gemildert wird.
Die fertigen yatsuhshi sollten idealerweise innerhalb von zwei Tagen gegessen werden. Sie sind sehr weich und wirken wie aus rohem Keksteig. Dafür sind sie sehr, sehr süß. Was nicht heißt, dass sie die Tatsache versüßen, dass wir über unseren Ausflug einen Aufsatz schreiben müssen ..
Du solltest aus deinem Blog ein Buch über deine Japanische Zeit machen!